Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Studien zeigen: Gesunde Unternehmen mit motivierten Mitarbeitenden sind erfolgreiche Unternehmen. Außerdem ist es seit 2013 in §5 Arbeitsschutzgesetz explizit vorgeschrieben, dass bei Gefährdungsbeurteilungen auch die psychischen Belastungen berücksichtigt werden müssen.
Darüber hinaus ergeben sich durch die Befragung der Mitarbeiter:innen, die Möglichkeiten herauszufinden,
- wie es den Mitarbeitenden geht,
- was sie belastet,
- und welche Veränderungen sie mehr ans Unternehmen binden
Zielgruppe
Wir beraten Unternehmen, die
- noch Unterstützung für die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung suchen
- die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bereits durchgeführt haben und sich fragen, wie sie jetzt weiter vorgehen sollen
Der Ablauf
Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung läuft in sieben Schritten ab, die auf der folgenden Grafik zu sehen sind.
1) Vorbereitung und Festlegen von Tätigkeiten und Bereichen
- Informationen einholen über mögliche Varianten der GB Psyche, Gesamtprozess für die Organisation festlegen, Ressourcenaufwände in der Organisation schätzen und abstimmen
- Steuer- oder Projektgruppe zum Thema installieren, Betriebsrat einbinden, Führungskräfte einbinden
- Festlegen von zu betrachtenden Tätigkeiten und/ oder Bereichen
- Kommunikation: Thema im Unternehmen einführen
- Bei Bedarf externe Beratung einholen und Beratungsauftrag festlegen
2) Ermittlung der psychischen Belastung
- Dokumentenanalyse: Welche Daten liegen schon vor?
- Entwicklung und Anpassung von Instrumenten zur Durchführung der GB Psyche
- Durchführung der Ermittlung von Gefährdungen und Belastungen:
- Fragebogenerhebung und/ oder
- Beobachtungsinterviews und/ oder
- Workshops
- Umfassende Kommunikation zum Thema
- Begleitende Treffen der Steuergruppe
3) Beurteilung der psychischen Belastung
- Interpretation und Auswertung der Ergebnisse unter Einbindung der Verantwortungsträger:innen und der Personalvertretung
- Begleitende Treffen der Steuergruppe
4) Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen
- Entscheidungen und Priorisierung zu den Maßnahmen zur Reduzierung von Belastungen und Gefährdungen
- Durchführung der Maßnahmen
- Begleitende Treffen der Steuergruppe
5) Wirksamkeitskontrolle
- Überprüfen der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen (Wurde eine Reduzierung von Belastungen und Gefährdungen erreicht?)
- Begleitende Treffen der Steuergruppe
6) Aktualisierung/ Fortschreibung
- Konsequenzen aus den Maßnahmen und den Ergebnissen der Wirksamkeitskontrolle fließen in den konkreten betrieblichen Ablauf ein
- Kommunikation von Ergebnissen und Erfahrungen
- Begleitende Treffen der Steuergruppe
7) Dokumentation
- Vorgehen und Ergebnisse des gesamten Prozesses werden dokumentiert – idealerweise prozessbegleitend
Was macht eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung erfolgreich?
Mindestens drei Dinge machen eine GB Psyche erfolgreich:
1. Die Partizipation der Mitarbeitenden: Eine Beteiligung der Mitarbeitenden bei der Gefährdungsbeurteilung kann dazu beitragen, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu erhöhen. Die Mitarbeitenden können ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen und gemeinsam mit der Führungsebene Lösungen entwickeln. Diese Beteiligung ist essentiell wichtig für den Erfolg des Projekts – und nicht zuletzt ist die GB Psyche mitbestimmungspflichtig durch den Betriebsrat.
2. Führungskräfte-Training: Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung psychischer Belastungen. Schulungen und Trainings für Führungskräfte können dazu beitragen, ihre Sensibilität für das Thema zu erhöhen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit psychischen Belastungen zu verbessern. Nur wenn Führungskräften die Wichtigkeit des Themas bewusst ist, können sie das Projekt optimal unterstützen. Eine gute Vorbereitung wird mit besserer Wirksamkeit belohnt.
3. Steuerungskreis: Ein klug zusammengesetzter Steuerungskreis, der das Projekt begleitet, hilft enorm, die verschiedenen Akteuere zu beteiligen und unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema zu versammeln. Manchmal sind es die Beteiligten des Arbeitsschutzausschusses (ASA), die sich auch im Steuerungskreis zur GB Psyche zusammenfinden.
Was können mögliche Maßnahmen aus einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung sein?
- Arbeitsorganisation: Die Arbeitsorganisation kann einen großen Einfluss auf die psychische Belastung der Mitarbeitenden haben. Eine gute Arbeitsorganisation mit klaren Strukturen und Abläufen kann dazu beitragen, Stress und Überforderung zu reduzieren.
- Arbeitszeitregelungen: Eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit kann dazu beitragen, die psychische Belastung der Mitarbeitenden zu reduzieren. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitszeit und Freizeit sowie Pausen und Erholungsphasen sind wichtig, um Stress und Überlastung zu vermeiden.
- Mitarbeitergespräche: Regelmäßige Mitarbeitergespräche zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften können dazu beitragen, die Kommunikation und das Vertrauen zu stärken. Mitarbeitende können ihre Anliegen und Probleme besprechen und gemeinsam mit der Führungsebene Lösungen erarbeiten.
Diese Maßnahmen sind nur einige Beispiele für erfolgreiche Ansätze im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. Es ist wichtig, dass Unternehmen individuelle Lösungen finden, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen zugeschnitten sind. Eine regelmäßige Überprüfung Wirksamkeit sowie eine Anpassung der Maßnahmen ist ebenfalls wichtig, um den langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
Datum:
27. Januar 2024